In der Winterzeit braucht es vor allem eines: gutes Stehvermögen (Einladungen, Einladungen, Einladungen…). Wir rüschen uns auf, die guten Kleider bekommen endlich wieder Ausgang – dazu natürlich die allerbesten Schuhe. Fertig ist das feierliche Top-Outfit – zu Hause, im Warmen, im Trockenen. Doch wie kommt man mit den 12cm hohen Heels, den Plateaus im Wert eines Jahresurlaubs, den auf 1mm-feinstgegerbten Kalbnubuk-Trittchen zur Feier? Und zwar ohne Beinbruch, Sehnenabriss, spätere Heulkrämpfe, Schneeränder und Eiswassereinlagerungen an den Füßen? Klar, manche werden auf Händen getragen… Dem stehen wir grundsätzlich auch sehr offen gegenüber, aber bis es bei uns so weit ist, stellen wir uns der kalten und nassen Realität.
Taaadaaa…Wir präsentieren unsere erste „fett. Feschn“:
(Zum Größergucken: auf die Bilder klicken, bitte.)
-
Montag: 5cm Neuschnee, -5°C und Wintersonne. Wir tragen: Modell Bergisch Gladbach. Einladung zum Adventskaffee bei Pro7Sat1Media. Für die nötige Bodenhaftung zunächst den Inhalt von vier Adventskalendern (inklusive Erdöl!) aufessen. Weil die Python bei Temperaturen unter 28°Celsius ungemütlich wird, als G(e)leitschutz zusätzlich ein paar robuste Einmachgummis um die Schnauze spannen.
-
Dienstag: Russenpeitsche bei -2°C ! Unsere Wahl: Modell Kassel. Heute mal Beinkleid zum festlichen Weihnachtsempfang der Wirtschaftswaisen in der „Ständigen Vertretung“. Modisches Problem: Marlene-Hose – Spannweite Saum wie A380, Hosenlänge: ICE-Trasse. Heißt: Saum schleift durch den Schnee, saugt an, Hose hat in 5 Minuten 2,5 Kilo Übergewicht pro Bein. Lösung: Krempeln, Tackern? Nö! Das gute alte „Musst du immer so klammern?“ wird natürlich mit einem spritzwasserdichten „Ja!“ beantwortet.
-
Mittwoch: 0°C, Dauerregen, grau. Zum Einsatz kommt: Modell Hannover. Wir sind beim XMas-Promi-Chari-Tea zugunsten der Gewinner der „Energiewende“ in der niedersächsischen Hauptstadt. Erwartet wird neben fett. alles, was muss: Gerhard&Doris, Carsten&Vroni, Martin&Renate (Kind) u.v.v.a.m. Auch wenn man sich schön drin spiegeln kann: das Wasser steht bedenklich hoch. Um unsere Blahniks zu schonen, wagen wir die „Club-Aphrodite“-Séparée-Kombi: Seidenstrumpf und Gummi.
-
Donnerstag: geschlossene Schneedecke, -11°C. Wir entscheiden uns für: Modell Düsseldorf. Oben raschelts tüllig, unten knisterts tütig: winterlicher Soundtrack für den Weg zum Mocktail mit Tanz. Wir schützen die sauteuren Slingbacks mit den Tragetaschen unserer zukünftigen Werbepartner. Die S-Bahn fällt mal wieder aus, wir nehmen das Rad. Schon jetzt allen: Guten Rutsch!
-
Freitag: über Nacht alles getaut, Starkwind, 3°C. Genau das Richtige für: Modell Regensburg. Wir sind auf dem Weg zur Blauen Stunde (mit Julclub), eingeladen hat quasi die BZgA – Motto: „Organspende schenkt Leben“. Passend tragen wir Corleone-Schwarz. Und da man nie weiß, was unterm nächsten klatschnassen Laubhaufen lauert, werden auch die echten Büffelbiker mit 3“ Profil stilecht geschützt.
-
Sonntag: Alt- und Schwimmschnee sowie Firn bei -4°C. Keine Frage, Modell Oberwiesenthal. Über die Einladung zum Hüttenzauber der Tourismusförderung Erzgebirge haben wir uns besonders gefreut. Endlich Punsch & Zimtsterne mit Jens Weißflog, Sylke Otto und anderen Wintersporthelden. Um umfallfrei das Gastgeschenk (!) von den Gipfeln der Geselligkeit in die norddeutsche Tiefebene zu transportieren, kann zu Netzstrümpfen und reiner Seide nur rustikales Schuhwerk taugen. Und hier unser neugelerntes Sächsisch: „Gannch dä Gehgse eindiddschn?“
Alle Fotos: ©Wolfgang Hildebrand (www.wolfgang-hildebrand.de) für fett. -
Troa Mijong Märßies, kordiallmong, Misjöh Mai!