Butterberge, Energiesparlampen, Tabakregulierung – die EU macht´s uns manchmal nicht leicht, sie zu lieben. Dabei ist längst nicht alles schlecht, was aus Brüssel kommt – eine der besten Erfindungen der EU beispielsweise, eine amtlich fett.e Idee sogar, hat hierzulande bloß bisher aus unerfindlichen Gründen wenig Widerhall gefunden. Die Rede ist vom EUROPEAN NEIGHBOURS DAY, abgekürzt: E.N.D.
Was soll das nun bitteschön wieder sein, fragt man sich zuerst skeptisch: Anstoßen unter der blau-gelben Sternchen-Flagge? Mit freundlichem Gruß nach Nord (skol!), West (à la santé!), Süd (salute!) und Ost (na zdrowie!)? Nein, beim E.N.D. sind die anderen Nachbarn gemeint, die unmittelbaren, die, deren Zwiebelbratenduft einen abends im Treppenhaus empfängt, deren Zalando-Pakete man zwischenlagert. Die, die uns sonntagmorgens mit Bobbycargekurve wecken und deren Bratschen-Etüden wir tonsicher mitsummen können. Mit denen, so wünschen sich die Herren und Damen in Brüssel, sollen wir einmal im Jahr Luftballons aufblasen, Kartoffelsalat essen, schunkeln, erzählen, tanzen, feiern.
12 Millionen waren im letzten Jahr beim E.N.D. auf den Straßen, haben Bürgersteig-Buffets aufgebaut, in Hinterhöfen getanzt, vor Toreinfahrten gepicknickt. Haben mit Signora Gonzales aus dem 3. Stock links angestoßen, mit Famille Tatou von gegenüber geschunkelt und mit Herrn und Frau Schneider aus dem Hochparterre die letzte Bratwurst geteilt. Bergen war beim E.N.D. dabei und Bilbao, Riga und Rom, Paris und Prag… aber die bisher einzige deutsche E.N.D. -Hochburg heißt, jawoll, Hannover.
Nur Hannover? Nichts gegen die Niedersachsen, aber das kann ja wohl nicht sein: Riesensause von Nordsee bis Mittelmeer und wir (Hamburger, Kölner, Münchner,…) sind nicht dabei? Pah! Umso lauter ruft fett. deshalb in diesem Jahr: E.N.D. – jawoll, wir feiern mit! DING DONG!
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